Bauland verbindet
Warum fünf Kommunen mit dem GVV Bauland Verwaltung neu denken
Wie wollen wir unsere Städte und Gemeinden in Zukunft verwalten? Wie gelingt es, auch unter wachsenden Anforderungen nah an den Menschen zu bleiben – und gleichzeitig wirtschaftlich, digital und zukunftsfähig zu handeln?
Diese Fragen stellen sich nicht nur große Städte. Auch bei uns im Bauland – also in Adelsheim, Osterburken, Seckach, Rosenberg und Ravenstein – wird deutlich: Alleine geht es nicht mehr so leicht wie früher. Deshalb wagen die fünf Kommunen jetzt gemeinsam etwas Neues. Und das mit einer Botschaft, die Hoffnung macht: Zusammenarbeit sichert Selbstständigkeit.
Was passiert da genau?
Die beiden bisherigen Gemeindeverwaltungsverbände (GVV) – „Seckachtal“ (Adelsheim + Seckach) und „Osterburken“ (Osterburken, Rosenberg, Ravenstein) – sollen im Jahr 2026 zum GVV Bauland zusammengeführt werden. Ein großer Schritt, der vieles verändert – aber auch vieles erhält.
Denn die geplante Fusion bedeutet nicht, dass Adelsheim, Seckach, Rosenberg, Ravenstein oder Osterburken ihre Eigenständigkeit verlieren. Im Gegenteil: Die Kommunen wollen gemeinsam dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft eigenständig arbeiten können – mit besseren Strukturen, mehr Fachwissen, schlankeren Prozessen.
Warum das Ganze?
Der Grund ist einfach – aber dringend: Die Verwaltung wird komplexer.
- Neue Aufgaben durch Gesetze
- Fachkräftemangel in den Rathäusern
- Digitalisierung mit wachsender Technik
- Steigende Kosten und weniger Geld vom Land
Das bringt alle fünf Rathäuser an ihre Grenzen. Und genau deshalb sagen die Bürgermeister: „Wir wollen handeln, bevor wir müssen.“
Die Idee: Wenn jede Gemeinde allein für alles zuständig ist, braucht es fünfmal Fachpersonal, fünfmal Ausstattung, fünfmal Schulung. Das ist weder effizient noch finanzierbar. Besser ist es, die Kräfte zu bündeln.
So sieht der neue GVV aus
Der neue Gemeindeverwaltungsverband Bauland soll:
- 2026 starten, zunächst mit Aufgaben wie Flächennutzungsplanung, Standesamt, Digitalisierung, Lohnabrechnung und dem Gemeindevollzugsdienst
- seinen rechtlichen Sitz in Adelsheim und den örtlichen Sitz in Osterburken haben
- von einem Geschäftsführer und einem Team aus ca. 15 Mitarbeitenden geführt werden
- weiterhin von den fünf Bürgermeistern gemeinsam gesteuert werden – unterstützt von einem Ausschuss mit Gemeinderät:innen aus allen Kommunen
Dabei bleibt vieles bestehen:
Dein Rathaus bleibt dein Rathaus.
Du brauchst keinen neuen Weg zur Verwaltung. Auch Trauungen finden weiterhin in deinem Heimatort statt. Nur das „Drumherum“ – also Organisation, Lizenzen, Verwaltung – wird gemeinsam gestemmt.
Was bringt das für die Bürgerinnen und Bürger?
Mehr, als man denkt:
- Besseren Service durch spezialisierte Teams
- Mehr digitale Angebote, z. B. Online-Formulare und zentrale IT-Lösungen
- Weniger Bürokratie, weil Abläufe einheitlich und klar sind
- Mehr wirtschaftliches Arbeiten, z. B. durch gemeinsame Einkäufe oder abgestimmte Prozesse
- Stärkere Verwaltung, die auch morgen noch für dich da ist
Kurz gesagt: Du bekommst mehr Verwaltungskompetenz – bei gleichem persönlichen Kontakt.
Was passiert als Nächstes?
Bereits im letzten Jahr haben die Bürgermeister eine Absichtserklärung unterzeichnet. Seitdem wird hinter den Kulissen intensiv gearbeitet: Rechtliches geprüft, Strukturen geplant, Gespräche geführt.
- Im Frühjahr/Sommer 2025 sollen die endgültigen Beschlüsse in allen Gemeinderäten fallen
- Ab 2026 geht es dann los – in einer ersten Ausbaustufe
- 2027 folgt die nächste Phase mit weiteren Aufgabenfeldern und neuen Räumlichkeiten
Übrigens: Die Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen. Seit über 40 Jahren arbeiten die fünf Kommunen schon beim Regionalen Industriepark Osterburken (RIO) erfolgreich zusammen. Jetzt wird dieses Erfolgsmodell auf die Verwaltung übertragen.
Was bedeutet das für Adelsheim?
Für Adelsheim ist es eine große Chance:
- Der neue GVV wird hier seinen rechtlichen Sitz haben
- Aufgaben wie Digitalisierung, Bauprojekte oder Planung laufen künftig teilweise zentral über das neue Team
- Gleichzeitig bleibt der persönliche Draht zu den Bürger:innen bestehen – wie gewohnt, wie zuhause
Fazit: Miteinander macht’s möglich
Was in Adelsheim und seinen Nachbarkommunen entsteht, ist ein starkes Signal: Zusammenhalt bedeutet Zukunft.
Es geht nicht darum, Grenzen aufzulösen – sondern darum, gemeinsam stärker zu sein. Für uns alle, für unsere Region, für ein Bauland, das auch in Zukunft lebenswert bleibt.
Oder wie es Seckachs Bürgermeister Ludwig treffend formuliert hat:
„Jetzt können wir das noch in unserem Sinne entscheiden.“
Quelle: Berichterstattung RNZ und FN